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Materialkunde & Substratrezepte



Materialkunde
Materialien für Substrate

Der folgenden Tabelle lassen sich Informationen über die einzelnen Komponenten entnehmen, die ein Orchideensubstrat enthalten kann. Die Eigenschaften in Frage kommender Materialien zu kennen ist Veraussetzung, um damit eigene Orchideensubstrate mischen zu können.



Material organisch
anorganisch
Vor- und Nachteile Bemerkungen Foto
Blähton anorganisch (+) Blähton saugt Wasser auf und gibt diese langsam wieder ab; dadurch vergrössert sich die Oberfläche für die Verdunstung.
(-) neigt zum Versalzen.
Es wird oft als Grundschicht in Fensterbankschalen, Übertöpfen, Vitrinen usw. eingesetzt. Es ist auch als Drainage am Topfboden einsetzbar.
Foto:Jens
Buchenlaub organisch (+) anfänglich strukturstabil, gibt bei späterer Zersetzung langsam Nährstoffe ab Buchenlaub sollte vor dem Einsatz auf Schädlinge überprüft werden.
Foto:
Farne organisch (+) leicht sauer
(+) anfänglich strukturstabil, gibt bei späterer Zersetzung langsam Nährstoffe ab
Farne stehen meist unter Naturschutz und dürfen dann auf keinen Fall der Natur entnommen werden ! Foto
Gartenerde organisch (+) nährstoffreich nur für wenige Erdorchideen geeigent, z.B. Bletilla Foto
Growcube (R) anorganisch (o) wasserhaltend
(o) nährstoffabweisend
(+) zerfällt nur sehr langsam
(+) im trockenen Zustand sehr leicht
Growcube (R) wird von der Fa. Grodan hergestellt.

Erfahrungsbericht (Teil 1)
Erfahrungsbericht (Teil 2)
Grodan
Foto:
Holzfasern organisch (o) nehmen kaum (langsam) Wasser auf
(+) sorgen für eine gute Durchlüftung des Substrates
(+) zersetzen sich nur langsam
(-) Wenn sich sie anfangen zu zersetzen ist schwer einzuschätzen, wieviel Nährstoffe abgegeben werden.
Zuschlagsstoff für epiphytische Substrate Foto
Holzkohle organisch (+) desinfizierend
(+) bindet giftige Stoffe
(+) auflockernd
Wird oft eingesetzt, um die Verbreitung von Bakterien im Substart zu verhindern Holzkohle
Foto:Matthias
Kokos-Faser organisch (o) wasserabweisend
(+) strukturstabil
(+) luftdurchlässig
Zuschlagsstoff für epiphytische Substrate; gut geeignet, um junge Wurzeln zu schützen, ohne ihnen die Luft zu nehmen. Kokusfaser
Foto:Matthias
Kalk anorganisch   Wichtiger Zuschlagsstoff, der bei den meisten Substraten in geringer Menge zugesetzt wird. Besonders wichtig ist der Zusatz bei der Gattung Paphiopedilum. Hier sind meist regelmässige, zusätzliche Kalkgaben erforderlich. Kalk
Foto:Matthias (Nork)
Kompost (Humus) organisch (+) sehr nährstoffreich ohne dabei die Wurzeln mit Salzen zu belasten
(-) lässt keine Luft an die Wurzeln
(-) evt. nicht frei von Samen, Schädlingen, Bakterien und Pilzsporen
Einsatz bei Erdorchideen Foto
Kork / Korkschrot organisch (+) erhöht die Luftdurchlässigkeit Zuschlagsstoff für epiphytische Substrate Korkschrot
Foto:
Lavalit anorganisch (o) wasserabweisend Besonders für lithophytisch wachsende Orchideen geeignet (z.B. Steinlaelien). Lavalit kann man in Mischung oder ohne Zusätze anwenden.
Foto:
Lehm anorganisch (o) stark wasserhaltend Wird nur selten als Beimischung bei Erdorchideen eingesetzt, die ständige Feuchte benötigen. Foto
Nadelhumus organisch (+) sehr nährstoffreich ohne dabei die Wurzeln mit Salzen zu belasten
(+) sauren Eigenschaften
Einsatz bei Erdorchideen (z.B. Pleione) Foto
Nußschalen (Walnuß, Haselnuß) organisch (o) nehmen kaum Wasser auf
(+) sorgen für eine gute Durchlüftung des Substrates
(+) zersetzen sich nur langsam
Zuschlagsstoff für epiphytische Substrate. Vor dem Einsatz sollten sie gut gewässert werden, um Salze und Rückstände zu entfernen.
Foto:
Perlite anorganisch (+) erhöht die Luftdurchlässigkeit
(+) strukturstabil
Perlite verleiht dem Substrat mehr Durchlässigkeit, wird vor allem bei epiphytischen Orchideen mit feinen Wurzeln (z.B. Jungpflanzen) eingesetzt. Perlite
Foto:Jens
Rinde organisch (+) erhöht die Durchlässigkeit
(+) langsame Zersetzung
Grundlage der epiphytischen Standardsubstrate. Je gröber die Wurzeln sind, desto größer dürfen die Stücke sein. Je feiner die Wurzeln sind, desto kleiner sollten die Stücke sein Rinde
Foto:Jens
Sand anorganisch (o) lässt das Substrat schnell abtrocknen, ohne Luft an die Wurzeln zu lassen Einsatz bei verschiedenen Erdorchideen Sand
Foto:Matthias (Nork)
Schaumstoff anorganisch (+) erhöht die Luftdurchlässigkeit Zuschlagsstoff bei epiphytischen Orchideen mit grossen Wurzeln Schaumstoff
Foto:
Seramis anorganisch (o) wasserhaltend, gibt dieses langsam wieder ab Wird in reiner Form gern bei Jungpflanzen, aber auch blühfähigen Epiphyten eingesetzt. Oft wird es auch als Zuschlagsstoff verwendet. Mehr Informationen Seramis®
Foto:
Sphagnum organisch (o) wasserhaltend
(+) desinfizierend
(-) zersetzt sich schnell, es muss meist jedes Jahr umgetopft werden
(-) evt. nicht frei von Schädlingen
Angezeigt bei allen Arten die wasserliebend sind und empfindliche Wurzeln haben z.B. Phragmipedium, Dracula, Disa. Ausserdem bei stark geschädigten Pflanzen zum bewurzeln einsetzbar. Sphagnum steht unter Naturschutz und darf ohne Genehmigung nicht der Natur entnommen werden !
Mehr Informationen
sphagnum
Foto:Jens
Steinwolle anorganisch (o) wasserhaltend
(o) nährstoffabweisend
(+) zerfällt nur sehr langsam
(+) im trockenen Zustand sehr leicht
wird ohne jede Beimischung eingesetzt, vor allem bei Orchideen des Kalthauses (z.B. Odontoglossum). Die Nährstoffzufuhr muss kontinuierlich aber verdünnt stattfinden. Fäulnis durch zu viel Wasser ist ausgeschlossen.
Mehr Informationen
Steinwolle
Foto:Matthias (Nork)
Styroporchips anorganisch (o) wasserabweisend Als Drainage am Topfboden einsetzbar. Foto
Styrowoll anorganisch (o) wasserabweisend
(o) nährstoffabweisend
wird ohne jede Beimischung eingesetzt
Mehr Informationen
Foto
Styrochips anorganisch (o) wasserabweisend
(o) nährstoffabweisend
wird ohne jede Beimischung eingesetzt Steinwolle
Foto:
Styroporkugeln und -stücke anorganisch (o) wasserabweisend
(o) nährstoffabweisend
(+) erhöht die Luftdurchlässigkeit
wird meist als Zuschlagsstoff, selten auch ohne Beimischung eingesetzt Foto
Weisstorf organisch (o) wasserhaltend
(o) nährstoffarm
(+) pH senkend (sauer)
(+) strukturstabil
(-) Bei zu hohem Anteil im Substrat wird diese zu undurchlässig und trocknet nur sehr langsam ab.
Grundlage der Standardsubstrate. Sollte bei epiphytischen Orchideen nicht mehr als zu einem Drittel beigemischt werden, da die Mischung sonst das Wasser zu sehr hält (Fäulnisgefahr). Weisstorf
Weißtorf (grob) Foto:
Weisstorf
Weißtorf (fein) Foto: Wolle
Zeolith anorganisch (+) Das Material nimmt Wasser auf und speichert es gut.
(+) Es besitzt die Fähigkeit zum Ionentausch und kann z.B. Ammonium absorbieren.
(+) Angeblich kann es auch ein zuviel an Dünger aufnehmen und nach und nach an die Pflanzen abgeben.
Zeolith ist ein nicht ganz so häufiges Gestein. Es werden z.B. auch Düngekegel aus Zeolith angeboten. Foto


Materialien zum Aufbinden

Der folgenden Tabelle lassen sich Informationen über die Materialien entnehmen, die zum Aufbinden von Orchideen verwendet werden können.



Material organisch
anorganisch
Vor- und Nachteile Bemerkungen Foto
Moos organisch (+) Wasser- und Nähstoffquelle für die Wurzeln
(-) kann bei zu hohen Wassergaben zur Fäulnis führen
Moose werden oft beim Aufbinden zwischen die Unterlage und die Wurzeln gelegt, um diese mit genügend Feuchtigkeit zu versorgen.
Foto:
Rinde organisch (+) strukturstabil
(+) preisgünstig
Rinde ist die am häufigsten verwendete Unterlage, wenn Orchideen aufgebunden werden.
Foto:Matthias (Nork)
Rebholz organisch (+) strukturstabil
(+) für Orchideenwurzeln besonders gut geeignet
(-) nur in Weinanbeugebieten leicht erhältlich
Rebholz wird als Unterlage verwendet, wenn Orchideen aufgebunden werden.
Foto:Matthias (Nork)
Xaxim organisch (+) strukturstabil
(+) luftig
Xaxim wird als Unterlage verwendet, wenn Orchideen aufgebunden werden.
Foto:


Substratrezepte

Orchideenrezepte gibt es wie Sand am Meer und fast jeder Orchideenfreund schwört auf "seine Mischung". Deshalb ist es unmöglich, auch nur annähernd alle Möglichkeiten aufzuführen, wie man ein Substart mischen kann. Einige Mischungen auszuprobieren ist empfehlenswert, denn auf diese Weise kann man das Substart den eigenen Pflegegewohnheiten anpassen. Die folgenden Rezepte können aber ein Orientierungspunkt sein, gerade wenn es um Substrate für Orchideen mit besonderen Ansprüchen geht (z.B. Erdorchideen)


Substrat geeigent für

Mischung

Bemerkungen des Autors

Epiphyten

6 Teile Pinienrinde 7 - 15 (30 Minuten über Wasserdampf desinfiziert)
1 Teil Seramis
1 Teil Perlite
1 Teil Sphagnum (kleingeschnitten, getrocknet)
1 Teil Holzkohle 2 - 4

Das trockene Substrat mit Düngerlösung anfeuchten

Ingrid B.

6 Teile Pinienrinde 7 - 15 (30 Minuten über Wasserdampf desinfiziert)
1 Teil Seramis
1 Teil Perlite
1 Teil Sphagnum (kleingeschnitten, getrocknet)
1 Teil Holzkohle 2 - 4

Ingrid B.

8 Teile Pinienrinde
1/2 Teil Aktivkohle
2 Teile Sphagnum (von Pressplatten: aufgelöst, getrocknet und zerbröselt)
1 Teil Zeolith

Für Arten die feineres Substrat mögen zerbrösle ich die Rinde und das Zeolith stärker.

Franky
3 Teile mittelgrobe Pinienrinde
1 Teil feine Pinienrinde
1 Teil Kork
1 Teil Holzkohle, evtl. 1/2 Teil getrocknetes Buchenlaub
1 Teelöffel Oscorna Animalin

Bügelfeucht anmischen

Bernd

Pinienrinde je nach Orchideebedürfnis (sehr grob (kindsfaustgroße Stücke) bis mittelgrob; fein verwende ich nicht vorgekauft, sondern zerstoße ich selber aus größeren Stücken).

Holzkohle bevorzugt aus abgebrannten Buchenscheitern

Kork

Hochmoortorf - Selbstimport in Ziegelform von den Highlands oder aber möglichst grobe Torfschnitzel, die immer feucht gehalten werden wegen ihrer Strukturbeständigkeit

Sand

Kokosfasern (sehr fein)

Vulkangestein

Steinmehl

Mischungsverhältnis:
Das Substrat wird in einem ca. 15 Liter Eimer gemischt - 1x grob für die großen/ 1x mittelgrob für die mittleren/kleinen. Der weitaus überwiegende Teil ist Pinienrinde, dann ca. 1 Liter Holzkohlestückerln, bisserl Kork (so 1-2 Hand voll), 1-2 Handvoll Sand, Torfwürfel/-Schnitzel, Kokosfasern (vielleicht nur aus Alibi, weil ich sie einmal bekommen habe), 1-2 Handvoll Perlite, bisserl Steinmehl (nach Gefühl) - mit der Bohrmaschine und dem Quirrel mischen.

Gelagert wird bei mir die Pinienrinde im Presshaus, wo die Äpfel auch aufbewahrt werden, bei 8 - 10 % Luftfeuchte. Dadurch verrottet sie nicht. Temperatur: gleichmäßig 9° Herbst/Winter/Frühjahr - im Sommer ist es da natürlich wärmer. Das Substrat ist aber immer staubtrocken.

fiona

kleine Epiphyten z.B. Sophronitis kl. Dendrobium Arten (Dendrobium victoria-reginae)

ca.60 % feine Rinde
ca.30 % feiner Torf
ca.10 % Perlite

Joe

Orchideen mit sehr lufthungrigen Wurzeln (z.B. Vanda)

8 Teile sehr grobe Rindenstücke
1 Teil Sphagnum (von Pressplatten. Aufgelöst, getrocknet und zerbröselt)
1 Teil Holzkohle

Franky

Orchideen mit sehr feinen Wurzeln

3 Teile feine Pinienrinde
1 Teil Kork
1 Teil Holzkohle
1 Teelöffel Oscorna Animalin evtl. 1/2 Teil getrocknetes Buchenlaub

Bernd

ca.40 % feine Rinde (manuell zerkleinert)
ca.30 % feiner Torf
ca.10 % Perlite
ca.20 % zerkleinertes Sphagnum

Joe

Disa (immergrün)

viel grobe Torfbrocken
viel Sphagnum
etwas feine Holzkohle
etwas Seramis

BerndH

Bimskies, Korngröße etwa 5mm (ohne jeden Zusatz)

 

nicht-immergrüne Disa, Herschelianthe, Diuris, Pterostylis, Thelymitra, Satyrium, Stenoglottis, Anacamptis, Orchis, Ophrys, Platanthera, Dactylorhiza, Listera, Cypripedium, Epipactis, Chiloglottis

80% Seramis
20% Torfersatz aus Holzfaser, etwas abgelagert, sterilisiert, möglichst ohne scharfen Geruch

BerndH

60% Perlite, für Pflanzen geeignet
20% Seramis
20% Torfersatz aus Holzfaser, etwas abgelagert, sterilisiert, möglichst ohne scharfen Geruch

BerndH

Phragmipedium

Sphagnum ohne jeden Zusatz

 

Pleione

ca 70 % Nadelhumus (Schicht unter den Nadeln des Waldbodens)
ca 10% Perlite
ca 10 % Seramis
ca 10 % feine Rinde

Der Nadelhumus wird vor der Verwendung angefeuchtet und ca. 5 min in der Mikrowelle erhiltzt, um Schädlinge abzutöten.

Joe

Cymbidium

ca.50 % grobe Rinde
ca.40 % Torf
ca.10 % Humus
wenige Kugeln Blaukorn

Joe



Allgemeine Tipps

- Beim Kauf fertig gemischter Substrate in Gartencentern und Baumärkten sollte man immer darauf achten, dass diese nicht zu torfhaltig sind. Solche Substrate können die Wurzeln schädigen, weil sie die Feuchtigkeit zu lange halten und nicht genug Luft durchlassen.

- Beim Kauf von Substarten oder einzelnen Komponenten ist darauf zu achten, dass diese frei von Schädlingen und Unkrautsamen sind. Manchmal verstecken sich Trauermücken (kl. Fliegen) im Substrat die aufsteigen, wenn man die Packung öffnet.



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