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Sie befinden sich hier: Home - Standorte der Orchideen-Pflege - Vom Terrarium zur Orchideenvitrine (Teil 1)


   
Vom Terrarium zur Orchideenvitrine (Teil 1)
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Warum eine Orchideenvitrine ?
Die Auswahl des Standortes
Der Kauf einer Terrariums
Die Technik




Orchideenvitrine

Warum eine Orchideenvitrine ?

Wer sich schon längere Zeit mit der Kultur von Orchideen beschäftigt, macht meist eine gewisse Entwicklung bei der Auswahl der Neuerwerbungen durch. Zunächst versucht man sich mit den einfach zu handhabenden Hybriden, wird dann jedoch schnell mutiger. Lange können viele Orchideenfreunde den angebotenen Naturformen nicht widerstehen. Trifft man die richtige Auswahl, wird man auch mit vielen reinen Arten große Erfolge haben, auch wenn "nur" eine Fensterbank als Kulturraum zur Verfügung steht. Doch es gibt Orchideen, die verlangen Bedingungen, die man auch mit viel Mühe auf der Fensterbank nicht bieten kann. Meist liegt das Problem in der von diesen Orchideen verlangten hohen Luftfeuchtigkeit begründet. Die Kultur von aufgebundenen Orchideen ist zwar auf der Fensterbank durchaus möglich, allerdings machen solche Orchideen gerade an trockenen Sommertagen viel Arbeit, weil sie ständig eingesprüht werden müssen. Hier hilft natürlich die Anschaffung eines Gewächshauses, doch leider lässt sich dies gerade in der Stadt nicht immer realisieren. Eine viel billigere und einfachere Alternative ist die Orchideenvitrine, auch wenn diese natürlich viel weniger Platz bietet. Sie erweitert die Palette der Orchideen, die im häuslichen Bereich gehalten werden können jedoch erheblich.



Die Auswahl des Standortes

Am Anfang aller Überlegungen steht die Auswahl eines geeigneten Standortes. Hier erwartet den Orchideenfreund eine angenehme Überraschung, denn für eine Orchideenvitrine ist auch ein Platz geeignet, der aufgrund der Lichtverhältnisse für andere Pflanzen ungeeignet ist. Der Standort darf also durchaus dunkel sein, denn in und an einer Orchideenvitrine lässt sich problemlos künstliche Beleuchtung installieren. Möglich ist auch ein Platz, der natürliches Licht bietet, jedoch darf keine direkte Sonne in die Vitrine fallen (ausgenommen sind Morgen- und Abendsonne), da diese eine geschlossene Vitrine zu stark aufheizen würde.






Der Kauf eines Terrariums

Zwei wichtige Fragen sollten beantwortet werden, bevor man den Kauf eines Terrariums tätigt:

Welche Größe darf die Vitrine haben ?
Welches Format soll die Vitrine haben ?

Grundsätzlich sollte man die Vitrine immer etwas größer wählen als man es zunächst für nötig hält - schnell sind alle Plätze besetzt und die nötige Technik nimmt auch Platz weg. Begrenzt werden die Wünsche natürlich von der zur Verfügung stehenden Grundfläche. Auch wenn nur ein kleiner Platz zur Verfügung steht, auf eine Vitrine braucht man nicht zu verzichten. Meiner Erfahrung nach lassen sich Orchideen selbst in kleinen Zimmergewächshäusern problemlos halten, ab einer bestimmten Größe dürfen diese aber nicht mehr völlig abgeschlossen sein. Generell gilt: je kleiner das verwendete Terrarium ist, desto eher heizen gegebenenfalls installierte Lampen den Innenraum auf. Kleiner als 120 l sollte eine geschlossen Vitrine nicht sein. Bei einer besonders kleinen Grundfläche bieten sich Terrarien an, die höher als breiter sind (siehe Foto oben).

Sehr hilfreich ist es, wenn das verwendete Terrarium bereits mit Öffnungen ausgestattet ist, was leider selten der Fall ist. Vorgefertigte Terrarien werden für Tiere gebaut und diese könnten durch Öffnungen leicht entkommen. Mindestens aber sollte im oberen und unteren Bereich des Terrariums ein 4-5 cm breites Belüftungsblech vorhanden sein, das sich über die gesamte Breite erstreckt.

Damit sich Pilze und Bakterien nicht ausbreiten können, sind Belüftungsschlitze wichtig.
 
Erhältlich sind Terrarien in großen Zoofachgeschäften und Futtermittelhäusern. Oft ist es auch möglich, eine bestimmte Terrariengröße zu bestellen, wenn diese gerade nicht vorrätig ist. Handwerklich begabte Orchideenfreunde können sich aus Glasschreiben und Silikon auch selbst eine Vitrine bauen. Dies ist meist preiswerter, aber aufwendiger. Wer Geld sparen will, sollte evt. auch einen Blick in den Kleinanzeigenmarkt der Zeitungen werfen. Oft werden gebrauchte Terrarien hier günstiger angeboten.


Die Technik

Basics: Licht

Wieviel Licht ?

Licht Für die meisten Terrarien empfiehlt sich die Installation von Kunstlicht. Je nach Standort und Größe sind die Beleuchtungsmittel zu wählen:

- Für kleine Vitrinen (z.B. 80x50x50) an hellen Standorten reicht eine Leuchtstoffröhre.

- Für kleine Vitrinen (z.B. 80x50x50) an Standorten mit einem gewissen Restlicht (z.B. an Nordfenstern oder größerem Abstand zum Fenster) reichen zwei Leuchtstoffröhren.

- Für kleine Vitrinen (z.B. 80x50x50) an Standorten ohne natürliches Tageslicht sollten zwei Leuchtstoffröhren und ein HQL- oder HQI-Strahler eingeplant werden.

Für größere Terrarien sind entsprechend mehr Beleuchtungsmittel einzuplanen

Betriebseinheiten

Für die Installation von Leuchtstoffröhren in einem Terrarium eignet sich ein System besonders gut, bei dem das Vorschaltgerät und der Zünder außerhalb des Innenraums angebracht werden können. Nur die zwei Kabel mit der Röhrenfassung befinden sich im Innenraum. Auf diese Weise bleibt der größte Teil der Wärme, den der Betrieb solcher Leuchtstoffröhren produziert, außerhalb der Vitrine. Außerdem bleibt so mehr Platz für die Pflanzen. Diese Betriebseinheiten sind u.a. im Zoofachhandel erhältlich.

Leuchtstoffröhren

Im Fachhandel werden zahlreiche Produkte angeboten, die speziell an die Bedürfnisse im Aquarien und Terrarien-Bereich angepasst sind. Diese Röhren eignen sich auch für Orchideen. Hier sollte man die Preise vergleichen, nicht immer ist das teuerste Produkt auch das Beste.

Ausserdem nützlich

Um die Lichtausbeute zu erhöhen, lassen sich die Leuchtstoffröhren mit einem Reflektor kombinieren. Licht das eigentlich aus der Vitrine strahlen würde, wird mit Hilfe dieser Alubleche in die Vitrine zurückreflektiert und steht so den Pflanzen zur Verfügung.

Licht Licht
 
Foto links: Betriebseinheiten für die Leuchtstoffröhren ausserhalb der Vitrine: mit integriert ist der Zünder. Erhältlich sind diese Geräte für verschiedene Leistungsklassen.
Foto rechts: Leuchtstoffröhre mit dem dahinterliegenden Reflektor. Die Fassungen werden auf die Röhre gesteckt oder geschraubt und sind Spritzwasser geschützt.
 

Basics: Lüfter

Unerlässlich für jede Orchideenvitrine ist eine ausreichende Frischluftzufuhr in Kombination mit einer ständige Umwälzung der Luft. Am preisgünstigsten ist der Einsatz von Lüfter, die eigentlich für Computerprozessoren oder Computergehäuse verwendet werden. Diese lassen sich an ein kleines 12 V Vorschaltgerät anschließen, welches in jedem Elektrofachgeschäft erhältlich ist. Diese Lüfter werden an Stellen in der Vitrine angebracht, von denen aus der Luftstrom möglichst jede Stelle erreicht. Manchmal haben diese Lüfter in feuchter Atmosphäre eine begrenzte Haltbarkeit. Erhältlich sind auch Lüfter, die speziell für den Einsatz in Terrarien hergestellt wurden, diese sind aber auch teurer in der Anschaffung. Eine günstige Alternative für grosse Vitrinen oder ein Paludarium sind Ventilator für Feuchträume (also z.B. für Bäder), die im Baumarkt angeboten werden. Diese halten aufgrund ihrer Bauweise sehr viel länger. Die Lüfter sollten in der Nähe der Lüftungsschlitze angebracht werden, damit diese genügend Frischluft in die Vitrine befördern können.
 
Lüfter aus dem Computer haben sich auch in Orchideenvitrinen bewährt. Sie sollten immer in der Nähe der Lüftungsschlitze angebracht werden.
 
 

Optional: Heizung

Wer Orchideen des Warmhauses an einer Stelle kultivieren möchte, an der es im Winter eher kalt wird, sollte für den Einbau einer Heizung sorgen. Am besten eignet sich ein Heizkabel, das unbedingt wasserdicht sein muss. Solche Heizkabel werden im Fachhandel für Terrarienzubehör in verschiedenen Längen und Leistungsstufen anboten. Bei einer Grösse der Vitrine von 80x50x50cm eignet sich z.B. ein Kabel mit 50 Watt. Im Zusammenspiel mit einem Thermoelement aus dem Aquarien/Terrarienbereich lassen sich so die gewünschten Temperaturen auch im Winter erreichen. Möglich ist aber auch die Steuerung über eine Zeitschaltuhr.
 

Optional: Luftbefeuchter auf Ultraschallbasis

Wer die Luftfeuchtigkeit in einer Orchideenvitrine dauerhaft hoch und von der Umgebung unabhängig halten will, sollte die Anschaffung eines Luftbefeuchters in Erwägung ziehen. Besonders geeignet sind Modelle, die Nebel mit Hilfe von Ultraschall produzieren und dieser über eine Düse in alle Richtungen verteilt werden kann. Bei der Anschaffung sollte man darauf achten, dass die Düse abnehmbar ist. Auf diese Weise lässt sich der Dampf mit Hilfe eines Plastikschlauches von außen in die Vitrine leiten. In großen Vitrinen lassen sich die Luftbefeuchter auch direkt in den Innenraum stellen.
 
Wichtig bei der Auswahl eines Luftbefeuchters ist die in alle Richtungen drehbare Austrittsdüse.
In diese lässt sich auch leicht ein Schlauch stecken, der den Dampf dann in die Vitrine leitet.
 

Optional: Nebelanlage

Nebelanlage Bei größeren Orchidarien kann sich die Anschaffung einer speziell für diese Kulturräume entwickelten Nebelanlage lohnen. Diese produziert mit viel Druck (z.B. 20 bar) und speziellen Düsen so fein verteilten Nebel, dass dieser leicht von der Umgebungsluft aufgenommen werden kann, ohne Staunässe zu erzeugen. Der Pflegeaufwand reduziert sich mit so einer Nebelanlage, da nicht so häufig von Hand gesprüht oder getaucht werden muss. Diese Anlagen sind also auch eine ideale Unterstützung, wenn man längere Zeit abwesend ist. Allerdings kann man in den meisten Fällen auch mit Nebelanlage nicht ganz auf direkte Wassergaben verzichten.

Neben der perfekt einstellbaren Luftfeuchte erzeugt ein so fein verteilter Nebel auch einen Abkühlungseffekt. Gerade in geschlossenen Kulturräumen wie Orchidarien kann es im Sommer sehr heiß werden. Dieser Abkühleffekt wirkt sich positiv auf die Orchideen aus, die Hitze schlecht vertragen. Die Palette der Orchideen, die man in der Vitrine halten kann, kann sich mit einer Nebelanlage also erweitern.

 


 
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