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Sie befinden sich hier: Home - Orchideen-Doktor - Bestimmungsschlüssel - Schnecken

Der Orchideendoktor: Schnecken (Gastropoda)

Mini Gehäuseschnecke
Foto von Ingrid
Mini Gehäuseschnecke
Foto von Ingrid

Beschreibung des Schädlings:

Schneckeneier Tiere mit weichem, nicht segmentierten, von einer Schleimhaut umkleideten Körper. Auf dem Rücken ist eine Hautfalte, der Mantel ausgebildet. An diesem wird eine Schale gebildet. Die Schale ist gehäuseförmig (Gehäuseschnecken) oder stark zurückgebildet und durch den Mantel bedeckt (Nacktschnecken).
Schnecken leben an feuchten Standorten, leider ist Orchideensubstrat ein möglicher Aufenthaltsort. Sie werden in der Dunkelheit aktiv und ziehen sich am Tage in Schlupfwinkel zurück. Das Vorhandensein von Schnecken ist an ihren silbrig glänzenden Schleimspuren erkennbar.

Zur genauen Artbestimmung sind Kenntnisse notwendig über: Position des Atemloches im vorderen oder hinteren Bereich des Mantels, Körperzeichnung und Farbe, Farbe von Körper- und Sohlenschleim.
Manchmal sind auch die Eier der Schnecken im Substrat zu sehen. Sie kleben in Gruppen aneinander und sind fast durchsichtig.

Wissenswertes:

Bei Schnecken handelt es sich um eine sehr artenreiche Familie (ca. 43.000 Arten sind bekannt). Sie leben an Land und im Wasser und natürlich gefährdet nur ein kleiner Bruchteil unsere heimischen Zier- und Gartenpflanzen. Und trotzdem ist das kein Trost, wenn man diese Tiere in einer Orchideensammlung hat. Schnecken sind Schädlinge, die bei Orchideen mit am häufigsten zu starken Schäden führen. Mit ihrer Zunge (Radula) raspeln Schnecken über z.B. Blätter und tragen diese dabei ab. Manchmal kann man diese Vorgehensweise am Schadbild erkennen: an den angefressene Stelle sieht man, wie das Blatt verdünnt würde, einige Schichten aber noch erhalten sind. Die Stelle erscheint durch die Verdünnung transparent. Es ist ein Irrglaube, das sich alle heimischen Schneckenarten nur von Pflanzen ernähren. Auch hierzulande gibt es räuberische Arten, die sich von z.B. Würmern ernähren.

Symptome / Schaden:

Schnecken fressen Blätter, Triebe und Wurzeln der Orchidee mit grossem Appetit an. Verschont bleibt nichts pflanzliches, auch dickblättrige Pflanzen und sogar Torf aus dem Substrat dienen als Nahrung. Nach Einbruch der Dunkelheit werden sie aktiv, in dieser Zeit lassen sie sich gut erkennen. Zusätzlich verraten sich Schnecken durch Schleimspuren. Die kleinen Gehäuseschnecken leben hauptsächlich im Substrat und treten nach dem Giessen an die Oberfläche. Die Schäden können schnell sehr gross werden, in einer Nacht sind manchmal alle Knospen oder sogar die halbe Orchidee verschwunden.

Vorbeugung:

Orchideen die im Sommer im Freien kultiviert werden, sind besonders gefährdet. Deshalb sollten diese auf einer Unterlage gepflegt werden, die den Schnecken den Zugang schwierig macht. Dies können z.B. mit Wasser gefüllte Fensterbankschalen sind. Die Orchideen müssen natürlich auf einem Gitter stehen, damit sie keinen Kontakt mit dem Wasser bekommen. Auch eine frei hängende Position in einem Baum kann hilfreich sein.
Mit dem Kauf neuer Orchideen kann man sich leicht Schnecken einschleppen. Deshalb ist es sinnvoll, die Neuzugänge ein bis zwei Abende im Bereich des Substartes ganz genau anzusehen, bevor man sie in die Sammlung einfügt. Dabei kann die weiter unten beschriebene "Gurkenmethode" helfen, die Schnecken aufzufinden.
Schnecken lieben es feucht und warm. Diese Bedingungen findet man z.B. in geschlossenen Vitrinen. Die Enge des Raumes gefährdet die Orchideen zusätzlich. Deshalb sollte gerade in solchen Kulturräumen sehr auf Sauberkeit geachtet werden, um den Schnecken keine zusätzlichen Lebensräume zu bieten.

Bekämpfungsstrategie:

Zunächst sollte man sich bei einem Verdacht auf Schneckenbefall bei Einbruch der Dunkelheit auf die Lauer legen und die Tiere ein- und absammeln. Schauen Sie sich das Substrat genau an, oft verstecken sich die Schnecken dort. Drehen sie lose, obere Rindenteile um und schauen Sie darunter.
Diese Strategie kann man unterstützen, indem man Gurkenscheiben auf das Substrat und in der Umgebung der Töpfe legt: Besonders die kleinen Gehäuseschnecken lassen sich so anlocken und absammlen. Gurkenscheiben haben eine unwiederstehliche Anziehungskraft auf Schnecken. Die sonst eher trägen Tiere legen dafür auch grössere Strecken zurück. Das Ausbringen der Gurkenscheiben muss über mehere Tage erfolgen: Die Scheiben werden am frühen Abend auf dem Substrat ausgelegt, nach 3-4 Stunden kann das erste mal gesammelt werden. Am Morgen werden die Schnecken nochmals entfernt und auch die Gurkenscheiben werden jetzt vom Substrat genommen um Schimmel zu vermeiden. Diese Prozedur ist so lange zu wiederholen, bis sich keine Schnecken mehr an den Gurkenscheiben sammeln. Dies kann mehere Tage dauern. Nach 2-4 Wochen sollte die Behandlung unbedingt wiederholt werden, um inzwischen herangewachsene Jungtiere zu entfernen.

In Gewächshäusern und grossen Wintergärten kann das Aufstellen von Bierfallen sinnvoll sein: Diese Fallen gibt es im Fachhandelt und werden mit Bier gefüllt. Auch Untertassen können dafür benutzt werden. Je dunkler das verwendete Bier, desto anziehender wirkt es auf Schnecken.

Im Handel erhältliche Mittel gegen Schnecken (Schneckenkorn) müssen so ausgewählt werden, dass sie bei der auftretenden Schneckenart auch wirklich zum gewünschten Effekt führen. Lassen Sie sich deshalb vor der Anwendung beraten. Bitte beachten Sie beim Einsatz chemischer Mittel diese Vorsichtsmassnahmen.

Auch verstärktes Umtopfen kann helfen.

Es empfielt sich eine Kombination mehrerer Bekämpfungsmethoden.
 
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